Stablecoin: Zusammenstoß zwischen Krypto und US-Bankenlobbys
Mehr als 125 Kryptounternehmen fordern von der US-Bankenlobby das Recht, Renditen auf Stablecoins anzubieten, und haben dabei den GENIUS Act im Visier.
Mehr als 125 Kryptounternehmen fordern von der US-Bankenlobby das Recht, Renditen auf Stablecoins anzubieten, und haben dabei den GENIUS Act im Visier.

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Eine beispiellose Koalition aus mehr als 125 Kryptowährungsunternehmen und Interessengruppen der Branche hat eine koordinierte Offensive gegen US-Bankenlobbyisten gestartet. Die vereinte Front, zu der solche Giganten wie Coinbase, Gemini und Kraken gehören, zielt darauf ab, dem Druck traditioneller Finanzinstitute entgegenzuwirken, die den Betrieb von Stablecoins einschränken wollen.
Im Mittelpunkt dieses hochriskanten Konflikts steht eine grundlegende Frage: das Recht, Zinsen auf Stablecoin-Einlagen zu zahlen, ein Markt, der die Grenzen des modernen Finanzwesens neu definiert.
Der Knotenpunkt des GENIUS Act und die "Eskapade" der Rendite
Der Streit dreht sich um die GENIUS Act, ein kürzlich verabschiedetes Gesetz, das es Emittenten von Stablecoins (wie Tether) ausdrücklich untersagt, Dividenden direkt an die Inhaber zu zahlen. Es gibt jedoch eine Grauzone im derzeitigen Rechtsrahmen: ein "Schlupfloch", das es Drittplattformen wie Kryptowährungsbörsen ermöglicht, die Renditen von Stablecoins an ihre Nutzer weiterzugeben.
Traditionelle Bankenlobbys setzen sich im Kongress intensiv dafür ein, diesen Kanal zu schließen, und bezeichnen ihn als eine Form der "regulatorischen Arbitrage". Laut Vertretern des Bankensektors stellt es ein systemisches Risiko für die gesamte globale Finanzarchitektur dar, wenn unregulierte Fintech-Plattformen hohe Renditen auf bargeldäquivalente Token anbieten können.
Die Warnung der Banken: Kapitalflucht für 6,6 Billionen
In jüngsten Briefings auf dem Capitol Hill gaben die Banken eine schockierende Warnung ab: Die Beibehaltung der aktuellen Regeln könnte eine massive Kapitalflucht auslösen. Schätzungen von Lobbyisten sprechen von möglichen Einlagenabflüssen von Geschäftsbanken zu digitalen Plattformen in Höhe von bis zu 6,6 Billionen Dollar.
Diese Verschiebung, so argumentieren die traditionellen Kreditgeber, würde die Kapitalbasis leeren, die für die Vergabe von Hypotheken und Geschäftskrediten benötigt wird, und die Institute dazu zwingen, ihre Kreditvergabekapazitäten zu reduzieren und die Kreditkosten für die amerikanischen Haushalte zu erhöhen.
Die Antwort der Krypto-Koalition
Die Reaktion der Branche ließ nicht lange auf sich warten. In einem Brief, der am 18. Dezember an den Bankenausschuss des US-Senats geschickt wurde, forderte die Koalition die Gesetzgeber auf, jeden Versuch abzulehnen, die Reichweite des GENIUS-Gesetzes auszuweiten.
Die unterzeichnenden Unternehmen taten die Stabilitätsbedenken der Banken als bloßen protektionistischen Versuch ab, ein Monopol auf niedrig verzinste Einlagen zu erhalten. Der Koalition zufolge würden die Banken versuchen, ihre Gewinnspannen zu schützen, indem sie die Verbraucher daran hindern, auf die 4 % Rendite zuzugreifen, die derzeit auf dem Markt für Staatsanleihen verfügbar sind.
Tyler Winklevoss, Mitbegründer von Gemini, hat das Manöver der Bankenlobby scharf kritisiert und bezeichnete es als Versuch, "ein legislatives Thema wieder aufzurollen, das bereits weitgehend erledigt ist"
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