Ein russischer Gründer eines Kryptowährungsmarktanbieters hat sich mit dem US-Justizministerium geeinigt und sich des Betrugs schuldig bekannt.
Der Gründer des Kryptowährungsmarktanbieters Gotbit, Alexey Andryunin, hat einem Vergleich mit dem US-Justizministerium zugestimmt, in dem er des Betrugs und der Manipulation des Kryptowährungsmarktes beschuldigt wird. Als Teil des Deals werden ihm rund 23 Millionen Dollar in Kryptowährung entzogen.
Gotbit-Gründer Aleksei Andriunin hat sich mit der US-Justiz auf einen Deal geeinigt, der ihn wegen Betrugs und Marktmanipulationen nicht mehr als zwei Jahre hinter Gitter bringen wird. @cheyenneligon berichtethttps://t.co/NnYVZY4OGc
- CoinDesk (@CoinDesk) März 20, 2025
Quelle: CoinDesk
Andryunin wurde am 6. Oktober 2024 in Portugal verhaftet und am 25. Februar 2025 den US-Behörden übergeben. Er wurde wegen Betrugs und Marktmanipulation angeklagt. Nach Angaben des US-Justizministeriums führte er zusammen mit anderen Angeklagten in dem Strafverfahren fiktive Transaktionen (Wash Trading) durch, um das Handelsvolumen von Memecoins und wenig bekannten Token künstlich zu erhöhen. Andryunin lehnte den konsularischen Beistand Russlands ab und schickte ein schriftliches Dokument an die Botschaft, in dem er darum bat, sich nicht in seinen Fall einzumischen.
Im Jahr 2019 erklärte Andryunin in einem Interview mit CoinDesk, dass er einen speziellen Code für Wash-Trading entwickelt habe, den Gotbit für seine Kunden verwendete. Das US-Justizministerium zitierte diese Aussagen in der Anklageschrift und wertete sie als direktes Geständnis der Manipulation.
Die FBI-Operation und der NexFundAI-Fall
Um den Wash Handel zu beweisen, schuf das FBI seinen eigenen Token, NexFundAI, und registrierte ein Unternehmen mit demselben Namen, das eine Vereinbarung mit Gotbit zur "Schaffung von Liquidität" unterzeichnete. Das Handelsvolumen von NexFundAI stieg stark an und fiel dann ebenso schnell wieder, was den Einsatz von Wash-Trading bestätigt.
Gerichtlicher Vergleich: 22,89 Millionen Dollar in Krypto beschlagnahmt
Als Teil des Gerichtsvergleichs wird Andryunin Kryptowährungen im Gesamtwert von 22,89 Millionen Dollar beschlagnahmen lassen. Den Dokumenten zufolge sind von dieser Summe:
- 18,7 Millionen in USDT (Tether)
- 4,2 Millionen in USDC (USD Coin)
In den Dokumenten heißt es, dass diese Gelder keine Geldstrafen, Strafen, Gebühren, Haftkosten oder andere Schulden gegenüber den Vereinigten Staaten beinhalten.
Andryunin stimmte auch der Möglichkeit weiterer Beschlagnahmungen in dem Fall zu, die Fahrzeuge, Geld oder anderes persönliches Eigentum betreffen könnten, und verzichtete auf jegliche Einwände oder Ansprüche.
Der Russe bekannte sich der Verschwörung zum Drahtbetrug und zur Marktmanipulation sowie zweier weiterer Anklagepunkte des Drahtbetrugs schuldig. Für den ersten Anklagepunkt drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis, für die beiden anderen Anklagepunkte jeweils bis zu 20 Jahre. Die Anklage sieht außerdem Geldstrafen, Rückerstattung und Einziehung von Vermögenswerten sowie drei Jahre Bewährung nach dem Gefängnis vor.
Nach dem Schuldbekenntnis erklärte sich der Staatsanwalt bereit, eine Höchststrafe von zwei Jahren Gefängnis und drei Jahren Bewährung zu empfehlen. Was die Einziehung von Vermögenswerten betrifft, so wird der Staatsanwalt keine weiteren Geldstrafen fordern, sondern Andryunin zur Rückzahlung von Schadenersatz verpflichten, dessen Höhe bei der Verurteilung festgelegt wird.