Stablecoin und der Dollar-Mythos: Terraform Labs zerrt Jump Crypto vor Gericht
Die 4-Milliarden-Klage gegen Jump Crypto weckt erneut Zweifel an der Stabilität von Stablecoins und an der Rolle der Market Maker.
Die 4-Milliarden-Klage gegen Jump Crypto weckt erneut Zweifel an der Stabilität von Stablecoins und an der Rolle der Market Maker.

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Der Schatten des Zusammenbruchs von Terraform Labs im Jahr 2022 ist zurück und erschüttert die Finanzmärkte mit einer Klage über 4 Milliarden Dollar. Der Konkursverwalter von Terraform hat Jump Crypto verklagt und behauptet, dass das Unternehmen den Kurs von TerraUSD (UST) durch vertrauliche Vereinbarungen künstlich gestützt hat.
Bei dem Streit geht es nicht nur um die Vergangenheit: Er ist ein entscheidender Test für das Vertrauen in an den Dollar gekoppelte Token, die gerade dabei sind, sich zu globalen Zahlungsinfrastrukturen zu entwickeln.
Die geheime Rolle der Marktmacher
Der Anklageschrift zufolge profitierte Jump von günstigen Konditionen für Luna im Gegenzug für verdeckte Interventionen, um die UST-Parität bei 1 $ zu halten. Obwohl Jump jegliches Fehlverhalten abstreitet, wirft der Fall eine entscheidende Frage auf: Hängt die Stabilität einer Währung von den Reserven oder von den unsichtbaren Manövern der großen Marktteilnehmer ab?
Diese Unsicherheit entsteht in einer Zeit beispielloser Expansion. Visa hat bereits die Regelungen in USDC für US-Banken erweitert, während SoFi seinen eigenen Token für Überweisungen und Zahlungen eingeführt hat.
Ein 300-Milliarden-Markt zwischen Rekorden und Risiken
Die Zahlen beschreiben eine systemische Industrie. DefiLlama schätzt das weltweite Stablecoin-Angebot auf rund 309 Milliarden US-Dollar, wobei USDT 60 Prozent des Marktes dominiert.
TRM Labs meldet ein Transaktionsvolumen von über 4 Billionen USD, ein Zeichen dafür, dass diese Münzen bereits der "Motor" der internationalen Abwicklung sind. Das Vertrauen bleibt jedoch fragil: S&P Global stufte Tether kürzlich auf ein "schwaches" (5) Rating herab und begründete dies mit der Undurchsichtigkeit der Reserven und dem übermäßigen Engagement in riskanten Vermögenswerten wie Gold und Bitcoin.
Die regulatorische Wende: der GENIUS Act
Das rechtliche Umfeld änderte sich am 18. Juli 2025 dramatisch, als Präsident Donald Trump den GENIUS Act unterzeichnete. Dieses Gesetz führt den ersten föderalen Rahmen für "Zahlungsstablecoins" in den Vereinigten Staaten ein und schreibt eine 1:1-Reserve und strenge Prüfungen vor.
Auch in Großbritannien zieht die Bank of England die Schrauben an, um systemische Risiken zu verhindern, während China eine harte Linie verfolgt und den Zugang zu grenzüberschreitenden Kanälen einschränkt.
Prognosen und Auswirkungen auf die Nutzer
Trotz der rechtlichen Turbulenzen bleiben die Wachstumsaussichten enorm. Finanzminister Scott Bessent sagte voraus, dass sich der Markt für Stablecoins verzehnfachen und bis zum Ende des Jahrzehnts 3 Billionen Dollar erreichen könnte.
Für normale Nutzer wird der Ausgang des Verfahrens gegen Jump darüber entscheiden, ob künftige "digitale Münzen" transparent sein werden oder weiterhin auf versteckten Anreizen beruhen. Größere Wachsamkeit könnte höhere Compliance-Kosten und strengere KYC-Kontrollen bedeuten, aber auch einen echten Schutz vor neuen Systemzusammenbrüchen.
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