Acht große südkoreanische Geschäftsbanken haben sich zu einem Konsortium zusammengeschlossen, das einen an den koreanischen Won gekoppelten Stablecoin auf den Markt bringen wird.
Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Kontrolle über die nationale Währung zurückzugewinnen und der wachsenden Macht ausländischer Stablecoins entgegenzuwirken.
Angeführt wird diese einzigartige Zusammenarbeit von der Open Blockchain & DID Association, die unter der Aufsicht des Financial Supervisory Service (FSS) steht. Ziel ist es, bis Anfang 2026 eine Pilot-Emission zu starten.
An den Won gekoppelte Stablecoin bereit für den Markt
Die beteiligten Banken - KB Kookmin, Shinhan, Woori, NH Nonghyup, Industrial Bank of Korea, Suhyup,Citibank Korea und Standard Chartered First Bank - halten einen bedeutenden Anteil an den Privatkundeneinlagen des Landes.
Die Zusammenarbeit kommt nach einem starken Anstieg der Verwendung ausländischer Stablecoins. Im ersten Quartal 2025 verzeichneten Dollar-verankerte Währungen wie USDT und USDC ein Handelsvolumen von 56,95 Billionen Won (ca. 41,6 Mrd. $), was einer Verdreifachung gegenüber dem dritten Quartal 2024 entspricht.
Das Konsortium schlägt zwei Arten der Emission vor: eine, die auf treuhänderisch verwahrten Kundengeldern basiert, und eine, die direkt an die Bilanzeinlagen der emittierenden Banken gebunden ist. Mit diesem Ansatz soll das Vertrauen der Öffentlichkeit gewonnen und die Stabilität gewährleistet werden, insbesondere nach dem katastrophalen Zusammenbruch von Earth-Moon im Jahr 2022.
Die Bank of Korea (BOK) Bank of Korea äußerte sich zurückhaltend positiv zu dieser von den Banken geführten Initiative. Am 24. Juni sagte der leitende stellvertretende Gouverneur Ryoo Sang-dai, dass es besser sei, zuerst die Banken Won-Stablecoins ausgeben zu lassen, anstatt Nicht-Banken, und dann den Markt schrittweise zu erweitern."
Dies spiegelt die Bereitschaft der stärker regulierten Akteure wider, den Grundstein für die Ausgabe digitaler Währungen zu legen, bevor sie weiter verbreitet werden.
Südkoreas Vorstoß für einen einheimischen Stablecoin unterstreicht den Wunsch des Landes, die Kontrolle über seine Währung im digitalen Zeitalter zurückzugewinnen. Wenn das Wachstum ausländischer Stablecoins anhält, läuft der Won Gefahr, bei inländischen digitalen Transaktionen an Bedeutung zu verlieren. Mit dieser Initiative will Korea zu Japan aufschließen, das den Progmat Coin eingeführt hat, und zur EU, wo Stablecoins mit Euro-Anbindung durch den MiCA-Rahmen geregelt werden.
Die einen sehen diesen Schritt als defensive Maßnahme, die anderen als Chance, den Won-Stablecoin zu einem regionalen Clearing-Asset zu machen, insbesondere für Sektoren wie Gaming, K-Pop-Merchandising und internationale Geldtransfers.
Das kommende Digital Asset Act wird ein vollständig garantiertes Modell und transparente Mechanismen beinhalten, die das Vertrauen der Investoren nach der Terra-Krise wiederherstellen sollen.
Risikobewertungen durch den FSS und laufende Gespräche mit der Bank of Korea werden darüber entscheiden, ob das Projekt endgültig genehmigt wird. Zunächst könnte der Won-verankerte Stablecoin in digitalen Banking-Apps und Zahlungssystemen für Geldtransfers, Peer-to-Peer-Börsen und Abrechnungen zwischen Banken verwendet werden.
Erweist sich das Modell als erfolgreich, könnte es einen erheblichen Einfluss auf den langfristigen Fahrplan der Zentralbank (CBDC) Südkoreas Won haben und sicherstellen, dass der Won ein wichtiger Akteur im digitalen Ökosystem bleibt.