Vom Stablecoin zum Staatsfonds: Tether's Gold Turn Abandon the Dollar
Tether agiert wie ein Staatsfonds: Es heuert Händler bei der HSBC an und häuft Milliarden in physischem Gold an. Diese Strategie, die das Verhalten der Zentralbanken widerspiegelt, bedeutet eine Abkehr von der Abhängigkeit vom US-Dollar.

Der Emittent des USDT-Stablecoins, Tether, erhöht sein Engagement in physischem Gold als Reaktion auf die sich verändernde globale Währungsdynamik erheblich.
Der jüngste Schritt zur Verstärkung dieser Strategie besteht darin, dass das Unternehmen zwei erfahrene HSBC-Händler, Vincent Domien und Mathew O'Neill, eingestellt hat, um seine Goldgeschäfte zu beaufsichtigen.
Beide Fachleute bringen jahrzehntelange Erfahrung im Metallhandel mit und sollen Tether dabei helfen, seine Goldreserven auf institutionelle Weise zu erweitern und zu verwalten.
Diese Entwicklung folgt Berichten, wonach Tether bereits physisches Gold in Milliardenhöhe angehäuft hat, was eine deutliche und wachsende Vorliebe für Hard Assets gegenüber Instrumenten auf Basis von Fiat-Währungen signalisiert.
Der Zeitpunkt dieser Strategie ist entscheidend, da er genau mit den Rekord-Goldkäufen der Zentralbanken und der wachsenden weltweiten Nachfrage nach Nicht-Dollar-Reserven zusammenfällt.
Während die Zentralbanken weltweit ihre Bestände weg vom US-Dollar diversifizieren, scheint Tether im privaten Sektor einen parallelen Weg zu beschreiten.
Der Kurswechsel des Unternehmens deutet darauf hin, dass es Gold als wesentliche strategische Absicherung betrachtet, die sowohl gegen die Volatilität von Fiat-Währungen als auch gegen potenziellen regulatorischen Druck wirksam ist.
Im Gegensatz zu USDC von Circle, das seine Reserven überwiegend in kurzfristigen US-Schatzwechseln hält, markieren die Edelmetallreserven von Tether eine klare und strategische Abkehr von der Dollarabhängigkeit.
Diese Divergenz verdeutlicht eine grundlegende Kluft in der Philosophie der Stablecoin-Reserven: auf der einen Seite Renditeerzeugung (wie bei USDC), auf der anderen Seite langfristige Sicherheit und Stabilität (wie bei Tethers Goldstrategie).
Die Anhäufung von Goldbarren durch Tether könnte die Wahrnehmung von Stablecoins auf dem Markt verändern und sie von reinem "digitalem Bargeld" in echte, privat verwaltete Reserven verwandeln. In der Tat agiert Tether weniger wie ein einfacher Zahlungsabwickler und mehr wie ein Staatsfonds.
Das Echo der Zentralbanken
Die Zentralbanken haben im Jahr 2024 zusammen über 1.000 Tonnen Gold gekauft, die zweithöchste jemals aufgezeichnete Jahresmenge. Ein Großteil dieser Käufe stammte aus Schwellenländern, die sich aktiv gegen die Volatilität des Dollars absichern wollten. Die Goldakkumulation von Tether spiegelt dieses Diversifizierungsmuster genau wider.
Die Ausweitung der Goldbarrengeschäfte bringt auch neue logistische und sicherheitstechnische Herausforderungen mit sich. Die Verwaltung physischer Vermögenswerte in einem tokenisierten Rahmen erfordert strenge Verwahrungsmaßnahmen, regelmäßige Audits und eine starke Cyber-Resilienz.
Mit den HSBC-Veteranen, die jetzt an Bord sind, scheint sich das Unternehmen auf den Aufbau dieser institutionellen Struktur und das Risikomanagement zu konzentrieren.
Transparenz bleibt jedoch ein ständiges Problem. Kritiker argumentieren, dass ohne häufige unabhängige Prüfungen oder eine vollständige Offenlegung der Reserven die Goldstrategie von Tether der gleichen gewissenhaften Prüfung ausgesetzt sein könnte, die seit langem die Reserven der Stablecoins umgibt.
Alles in allem deutet dieser ehrgeizige Schritt auf die Ankunft einer Ära hin, in der private Unternehmen diversifizierte Multi-Asset-Reserven halten, die mit denen der nationalen Zentralbanken konkurrieren können.
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