Pakistan nähert sich der Einführung seiner ersten digitalen Zentralbankwährung (CBDC) durch eine Partnerschaft mit Soramitsu, einem japanischen Entwickler von Blockchain-Software.
Lokalen Quellen zufolge wird das gemeinsame Pilotprojekt zwischen Soramitsu und der State Bank of Pakistan (SBP) bis Ende 2025 abgeschlossen sein.
Soramitsu geht Partnerschaft mit der SBP ein
Mit der Wahl von Soramitsu als technischem Partner setzt Pakistan auf einen der etabliertesten Blockchain-Entwickler Asiens. Das bekannteste Projekt des Unternehmens ist die Zusammenarbeit mit der kambodschanischen Zentralbank bei der Entwicklung der digitalen Währung Bakong, die derzeit die erste CBDC des Landes ist.
Die Partnerschaft, die auch durch Mittel des japanischen Ministeriums für Wirtschaft, Handel und Industrie unterstützt wird, ist Teil der Initiative Global South Future-Oriented Co-Creation Project.
Masato Toriya, Pakistan-Experte und Forscher an der Universität für Auslandsstudien in Tokio, erklärte laut Asia Law, dass das Land eine "bargeldbasierte Gesellschaft" sei, in der sogar die Löhne in bar ausgezahlt werden und der Verbreitungsgrad von Bankkonten gering ist. Infolgedessen entstehen in Pakistan "hohe Kosten für den Umlauf" der großen Bargeldmengen.
"Der Einsatz eines CBDC wird dazu beitragen, diese Kosten zu senken und die finanzielle Eingliederung zu verbessern, wobei sich ein Pilotprojekt zunächst auf eine Bevölkerung von 250 Millionen Menschen und eine Wirtschaft von 400 Milliarden Dollar konzentriert."
Soramitsu entwickelt ein Offline-CBDC
Soramitsu arbeitet bereits an einer Offline-Funktionalität für sein CBDC, die es den Nutzern ermöglicht, über Smartphones Transaktionen durchzuführen, ohne ständig mit dem Internet verbunden sein zu müssen. Dies könnte das pakistanische CBDC zu einer attraktiven Option für viele Entwicklungsländer machen, in denen die Konnektivität unregelmäßig und unzuverlässig ist.
Wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist, könnte es in Zukunft ein Vorbild für andere Schwellenländer werden.
SBP-Gouverneur Jameel Ahmad sagte im Juli, dass an einem Gesetz zur Regulierung virtueller Vermögenswerte gearbeitet werde und dass die Vorbereitungen für den Start des Pilot-CBDC abgeschlossen seien. In einer Rede auf dem Reuters NEXT Asia Summit in Singapur fügte Ahmad hinzu, dass die SBP "ihre Expertise stärken" und einen "regulatorischen Rahmen für die Lizenzierung virtueller Vermögenswerte" schaffen wolle.
Kryptowährungen werden in Pakistan zunehmend akzeptiert
Die Zentralbank ist nicht die einzige Regierungsstelle, die sich mit der Entwicklung von Initiativen zur Förderung der Einführung von Kryptowährungen befasst.
Im März kündigte die Regierung die Gründung des Pakistan Crypto Council an, der mit der Entwicklung von Anwendungsfällen für virtuelle Vermögenswerte im Land beauftragt wurde. Zum Geschäftsplan gehörte auch das Bitcoin-Mining durch Nutzung überschüssiger Energie. Der pakistanische Krypto-Rat hat auch Treffen mit wichtigen Persönlichkeiten der Branche initiiert, darunter Binance.
Virtuelle Vermögenswerte sind in Pakistan noch nicht reguliert, aber die SBP hat in einer Mitteilung vom Juli 2021 klargestellt, dass Kryptowährungen nicht illegal sind. Allerdings wurde den Finanzinstituten geraten, sich nicht zu beteiligen, bis offizielle Richtlinien herausgegeben werden.