Solana: SIMD-0370-Vorschlag für unbegrenzte Blöcke
Das Firedancer-Team von Jump Crypto schlägt vor, das statische Berechnungslimit pro Block auf Solana nach dem Alpenglow-Upgrade zu streichen, so dass die Validierer Blöcke, die sie nicht verarbeiten können, überspringen und dynamisch skalieren können.

Der Ruf von Solana als schnelle und kostengünstige Blockchain basiert seit jeher auf ihrer Fähigkeit, große Mengen an Transaktionen mit minimalen Reibungen zu verarbeiten. Doch selbst die schnellsten Systeme stoßen an Grenzen.
Zurzeit ist jeder Block auf Solana auf 60 Millionen Recheneinheiten (CUs) begrenzt. Diese Obergrenze gilt einheitlich, unabhängig davon, ob ein Validierer eine bescheidene Infrastruktur oder einen Server der Enterprise-Klasse verwendet.
Das Firedancer-Team von Jump Crypto ist der Ansicht, dass diese Obergrenzen für das Netzwerk nicht mehr sinnvoll sind. Ihr neuer Vorschlag, SIMD-0370, zielt darauf ab, die Obergrenze pro Block ganz abzuschaffen, so dass die Leistung auf der Grundlage der Hardware und nicht auf der Grundlage von Governance-Entscheidungen wachsen kann.
Wenn die Änderung genehmigt wird, käme sie nach dem lang erwarteten Alpenglow-Update, das Sicherheitsmechanismen einführt, um ein solches Experiment durchführbar zu machen.
Alpenglow als Enabler
Der Vorschlag stützt sich stark auf Alpenglow, ein Update, das die Solana-Entwickler als die größte Protokolländerung in der Geschichte des Netzes bezeichnet haben.
Alpenglow führt einen Mechanismus ein, der es den Validierern ermöglicht, Blöcke zu überspringen, die sie nicht innerhalb des Zeitfensters ausführen können. Anstatt Engpässe zu verursachen, läuft das System ohne Unterbrechung weiter. Gleichzeitig wird die Dauer von Transaktionen von 12,8 Sekunden auf nur 150 Millisekunden verkürzt, ein Sprung, der Solana einem "internetähnlichen" Reaktionsniveau näher bringt.
Diese "Skip and Go"-Dynamik ist der Schlüssel. Auf diese Weise stellen übergroße Blöcke kein Risiko mehr für das gesamte Netz dar. Validierer, die nicht in der Lage sind, sie zu verarbeiten, verlieren ihre Belohnungen, während schnellere Peers weiter produzieren. Die Blockproduktion wird so zu einem adaptiven System, das von der Hardwarekapazität und nicht von festen Grenzen gesteuert wird.
Befürworter sehen ein sich selbst verbesserndes System
Die Befürworter der Aufhebung der CU-Beschränkung argumentieren, dass dadurch die latente Kapazität von Solana freigesetzt werden könnte. Ihrer Ansicht nach sind feste Beschränkungen eine Krücke der Verwaltung, die die Prüfer daran hindert, nach Leistung zu konkurrieren.
Drei erwartete Vorteile:
Einige Mitwirkende sehen in dem Vorschlag eine Fortsetzung allgemeiner Trends im Validierer-Ökosystem von Solana. Firedancer, das 2024 in begrenzter Kapazität im Mainnet eingeführt wurde, ist ein leistungsorientierter Client-Validator, der über Agave, den Client von Solana Labs, hinausgehen soll. Der Wettbewerb zwischen den Clients hat die Effizienz bereits verbessert, und die Abschaffung der Block-Limits könnte diese Dynamik noch verstärken.
Kritiker warnen vor Zentralisierung und Komplexität
Nicht jeder ist überzeugt. Auf GitHub haben Ingenieure und Community-Mitglieder Bedenken über mögliche unbeabsichtigte Folgen geäußert.
Das am häufigsten genannte Risiko ist der Druck zur Zentralisierung. Validierer mit größeren wirtschaftlichen Ressourcen könnten ihre Systeme ständig aufrüsten, um sich Belohnungen zu sichern, während kleinere Betreiber Gefahr laufen würden, ausgeschlossen zu werden.
"Wenn größere Validierer weiterhin mit immer teurerer Hardware aufrüsten, könnten kleinere verdrängt werden", warnte ein Mitwirkender.
Weitere Risiken sind:
Persino Anatoly Yakovenko, Mitbegründer von Solana, zeigte sich skeptisch. Da die heutigen Blöcke nicht immer gesättigt sind, könnte die Aufhebung der Obergrenze seiner Meinung nach kurzfristig kaum Auswirkungen auf die Gebühren, die Latenzzeit oder die Nutzererfahrung haben. Es gibt viele vage Argumente", schrieb er und deutete an, dass die Änderung künftige Verbesserungen wie konkurrierende Multi-Proposer-Designs behindern könnte.
Ökonomen befürchten auch mögliche "Spiele" von Validierern: Anführer, die Blöcke mit profitablen Transaktionen überladen, aber riskieren, übersprungen zu werden, was die Anreize destabilisiert. Im Gegensatz zu festen Grenzwerten fehlt es einem marktgesteuerten Ansatz an Vorhersehbarkeit, was es kleineren Betreibern erschwert, nachhaltige Investitionen zu planen.
Was kommt als Nächstes?
SIMD-0370 wird derzeit noch geprüft und würde nicht vor dem Einsatz von Alpenglow aktiviert werden. Die Entwickler erwarten umfangreiche Tests im Testnetz, bevor es im Hauptnetz eingesetzt wird.
Damit es angenommen werden kann, müssen eine Reihe von Bedingungen erfüllt sein:
Wenn der Vorschlag umgesetzt wird, würde er einen Wendepunkt in der Blockchain-Architektur markieren: Solana würde von festen Obergrenzen zu einem marktgesteuerten Leistungsregime übergehen, bei dem die Hardware-Innovation direkt den Netzwerkdurchsatz bestimmt.
Es bleibt abzuwarten, ob dies Solana zur schnellsten Blockchain im großen Maßstab macht oder sie in Richtung einer Konzentration von Validatoren drängt. Sicher ist, dass der Vorschlag von Firedancer das Netzwerk dazu zwingt, einen entscheidenden Knotenpunkt von Web3 anzugehen: das Gleichgewicht zwischen Geschwindigkeit, Dezentralisierung und Ausfallsicherheit.
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